New York
1946 -
Boston
1989
Als drittes von sechs Kindern wird Robert Mapplethorpe 1946 geboren und verbringt eine wohl behütete Kindheit auf Long Island. Mapplethorpe wendet sich im Anschluss an sein Studium der Malerei am Pratt Institute in Brooklyn nach den ersten plastischen Arbeiten der Fotografie zu. Zunächst fertigt der Künstler Collagen aus alten Fotografien, die er aus Zeitschriften oder Büchern entnimmt.
Dieses frühe Interesse dokumentiert den zunehmenden Einfluss der Fotografie auf die Kunst jener Zeit, wie Robert Mapplethorpe sie in den Werken Andy Warhols bewundert. 1970 zieht er mit Patti Smith zusammen in das Chelsea Hotel. Schließlich beginnt Mapplethorpe 1972 mit der Polaroidkamera selbst zu fotografieren, zunächst mit der Intention, die so gewonnenen Aufnahmen in seine Gemälde miteinzubinden.
Robert Mapplethorpes erste Polaroids sind Selbstporträts und Porträts seiner Freunde. Die Fotografie als eigentliches künstlerisches Medium rückt erst Mitte der 1970er Jahre in den Mittelpunkt des Schaffens von Robert Mapplethorpe.
Umfangreiche Fotoserien von Künstlern, Prominenten, Filmstars aus dem Pornomilieu sowie den Anhängern der SM-Szene entstehen. Robert Mapplethorpe trifft mit diesem sogenannten "brutalic chic" in den 80er Jahren genau den Geschmack der Zeit. Die Konservativen rüsten sich, die Avantgarde feiert unterdessen das Werk des Katholiken als Kunst. Mapplethorpes Werk der frühen 80er Jahre wird zudem durch einen verstärkten Blick auf die Schönheit im klassischen Sinne bereichert, in dieser Zeit entstehen Robert Mapplethorpes kunstvolle Aktfotografien, sinnliche Blumenstillleben und Künstlerporträts.
Robert Mapplethorpe stirbt 1989 an Aids. Das Oeuvre des Künstlers ist mit den Begriffen Sex und Exzess, Begierde und Dominanz untrennbar verbunden, was ihn auch heute noch zu einem der höchst umstrittenen, aber dennoch größten Fotografen unserer Zeit macht.
Robert Mapplethorpe ist seit Mitte der siebziger Jahre auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. die "documenta 6" (1977), vertreten. Das Whitney Museum in New York widmet Mapplethorpe 1988, kurz vor seinem Aidstod, eine Retrospektive.
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